Welch ein Kontrast: Da haben wir sieben Tage lang die prächtigsten Sakralbauten und die monumentalsten Basiliken von Norditalien und Rom bis hin zum Petersdom gesehen, und jetzt sitzen wir hier in einem kleinen romanischen Kirchlein hoch oben über Passignano, und feiern unseren letzten Gottesdienst der Pilgerreise „Auf den Spuren von Franziskus“. Das Kirchlein stammt aus dem 12. Jahrhundert und beeindruckt mit seinen alten Fresken, darunter – sehr zur Freude der Busenbacher – auch ein Bild der Heiligen Katharina. Rolf Nold greift noch einmal kräftig in die Tasten und verschafft uns ganz sicher Zugang zum Gehörgang Gottes. Die „Chiesa monumentale della Pieve“ sieht so viel mehr nach Franziskus aus als all die Prachtbauten zuvor. Und Pfarrer Ret erzählt noch einmal, worauf es wirklich ankommt. Wir tragen einander, dann sind wir geborgen. Und als wichtigste Botschaft: Bleibet in meiner Liebe. Das Eröffnungslied des Gottesdienstes ist zugleich die programmatische Quintessenz unserer Reise: Gut dass wir einander haben, gut, dass wir einander sehn, Sorgen , Freuden Kräfte teilen und auf einem Wege gehen.
Der letzte Tag der Pilgerfahrt vor der Heimreise verschafft uns erstmals auch ein Gefühl von Dolce Vita nach sechs Tagen Corsa Avanti. Der wunderbare Tag beginnt mit einer Bootsfahrt zur Isla Maggiore auf dem Lago di Trasimeno. Auf dem Weg zur Einsiedlergrotte von Franziskus werden wir von den zutraulichen Rebhühnern, die auf der Insel leben, neugierig beäugt. Der Lago ist der viertgrößte See Italiens nach dem Alpentrio Garda, Como und Maggiore und ist auch ein geschichtsträchtiger Ort. Im zweiten punischen Krieg hat Hanibal hier die Römer vernichtend geschlagen. Zum Glück gab es noch den dritten punischen Krieg, in dem die Römer Hanibal den Hintern versohlten, sonst würden wir heute keine Wallfahrten nach Rom machen.
Zum Mittagessen sind wir in der schnuckeligen Trattoria al Pescatore in Passignano, wo wir die Macht der Gedanken und die Kraft des Glaubens kennenlernen. Denn Conny und Sandra wünschen sich wortlos aber innbrünstig ein Tiramisu zum Nachtisch. Und siehe da: Der Herr gibt denen, die glauben und vertrauen.
Dann geht es weiter nach Perugia, der schönsten Stadt Umbriens, wie uns unsere Reiseführerin Catia versichert. Allerdings ist Catia nicht ganz neutral, sie stammt aus Perugia. Catia füttert uns mit Informationen wie eine Vogelmutter ihren hungrigen Nachwuchs. Von Perugias Altstadt hoch droben auf dem Berg hat man einen atemberaubenden Blick auf die Schönheiten Umbriens – der Blick reicht bis ins 25. Kilometer entfernte Assisi. Dank Catia lernen wir noch den wunderbaren Begriff Harmoniepause kennen, der uns zu Perugias schönsten Toilettenanlagen führt. Und wir fahren mit der Mini-Metro, die weniger eine kleine Metro als vielmehr eine riesige Achterbahn ist, die uns von den Höhen Perugias hinunter zum Bus bringt.
Text: Udo „Rudolfo“ Koller, Fotos: Mirjam Bartberger
Vielen Dank auch von mir, einer „Daheimgebliebenen“ für die wunderbaren Fotos und interessanten Tagesberichte. Es war ein Highlight, diese Reise am PC mitzuverfolgen und meine eigenen Erinnerungen aufzufrischen.
Auch wir in der heimat hatten wunderbares Wetter und eine herrlich blühende Natur.
Allen wünsche ich noch ein langes Nachklingen und Nachfreuen und Nachwirken eurer Franziskustour im doppelten Sinn.
Wir nehmen diese intensive Woche auf den Spuren des Heiligen Franziskus und die zahlreichen Eindrücke mit und speichern sie hoffentlich noch sehr lange in jeder Zelle, nur nicht in den Hüftzellen.
Die Verbundenheit mit all den Heiligen und Menschen, die ihre Hoffnung durch die Jahrhunderte hinweg auf Jesus gesetzt haben war so spürbar und ermutigt auch uns, immer neu und tiefer in die Verbundenheit mit ihm hineinzuwachsen, um aus dieser lebendigen Quelle unsere ganz persönliche Berufung zu leben.
Ein herzliches Dankeschön gilt unserer tollen Reiseleitung und allen Blogschreibern,. Besonders unserem unermüdlichen Rechen-und Fotozentrum Mirjam, deren einmalige Motivationsschwierigkeiten durch einen länger währenden Martini-Mixprozes behoben werden konnten.
Vielen Dank für die wunderschönen Fotos und die beeindruckenden Tagesberichte. Allein dass die Pilgerfahrt auf die Homepage gestellt ist und damit für jedermann zugänglich ist , ist schon eine geniale Idee. Mit den treffenden und sehr genauen Tagesberichten und den beeindruckenden Fotos dazu ist man auch ein Stück weit mit einbezogen in die Reise .