Tag 4 – Die Papstaudienz und das klassische Rom

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Auch der 4. Tag der Reise erwies sich als Prüfung und nur für echte Pilger zu empfehlen. Der Frühstücksbeginn wurde von unserer Reiseleitung auf 6:45 Uhr festgelegt und das, obwohl am Vorabend Sichtungen von Mitgliedern der Pilgergruppe auch noch kurz vor Mitternacht erfolgten. Diejenigen, die es dann tatsächlich rechtzeitig in den Frühstückssaal geschafft hatten, wurden dann einer weiteren Prüfung unterzogen und mussten dann doch noch fast eine Viertelstunde auf die offizielle Freigabe des Büffets warten. Die Abfahrtszeit verzögerte sich entsprechend. Unser genialer Busfahrer holte die verlorene Zeit dann aber locker wieder rein und schaffte die 4,5 km, für die er am Vortag fast 45 Minuten abzüglich Zwischenstopp gebraucht hatte, in nur 11 Minuten. Er gab auf Rückfrage aber zu, dass er am Vortag in seiner „Freizeit“ trainiert hatte.

Das war auch gut so, denn dann ging alles ganz schnell. Papst Franziskus kam kurz nachdem die Gruppe ihre Plätze auf dem Platz vor dem Petersdom eingenommen hatte. Wir waren bestens vorbereitet, hatten den Jubel für die Begrüßung der Gruppe als Teil der deutschen Delegation geprobt und dank der Empfehlung von Herrn Pfarrer Ret tolle Plätze für die Vorbeifahrt des Papstes. Kurz bevor er uns erreichte, legte er noch einen Zwischenstopp ein und lud eine ganze Gruppe von Kindern zur Mitfahrt ins Papamobil ein. Ergreifende Momente folgten, als ihm ein Kind gereicht wurde, er es segnete und den Eltern die Tränen kamen. 

Die Tageslesung war aus dem Buch Judith und der Papst sprach insbesondere für unsere Gruppe passend die Verantwortung der Älteren im Angesicht der vielen heutigen Herausforderungen an. Wir dürften uns nicht damit zufrieden geben, uns nur um unsere Enkel zu kümmern, wie wir es traditionell tun. Wir sind aufgefordert unsere Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Unser Blick geht eher in die Tiefe und wir dürfen die große Kraft der Zärtlichkeit an unsere Kinder und Jugendlichen weitergeben, so wie wir es Momente zuvor erleben durften. Was für ein bewegende Audienz, die mit einem Segen für alle Anwesenden und Angehörigen zuhause, insbesondere die Kinder und Kranken, ihren Abschluss fand.

Am Nachmittag folgte der Teil „Das klassische Rom“, das wir zu Fuß erkunden durften. Vom Petersdom ging es zur Engelsburg. Der in einer Mauer verborgene Fluchtweg der Päpste hin zur befestigten Burg mit dem Erzengel Michael verlief parallel. Bevor wir den 4 Ströme-Brunnen erreichten, gab es eine große Überraschung in den schmucken Gässchen der Altstadt. Die leibhaftige Diane Keaton grüßte uns freundlich, als wir Ihren Namen raunten. Weiter ging es zum Pantheon und zur Chiesa di Sant‘Ignazio di Loyola mit faszinierenden, eine nicht vorhandene Dreidimensionalität vortäuschenden, Deckengemälden. Der Trevibrunnen durfte dann genauso wenig fehlen wie die Spanische Treppe. Als Extra gab es für diejenigen, die einfach nicht genug bekommen konnten, einen Ausflug in das bezaubernde Trastevere mit einem abendlichen Rückmarsch zum Hotel, wo wir kurz nach 22 Uhr erschöpft und glücklich ankamen.

Text. Werner Eberhardt, Fotos: Mirjam Bartberger und Werner Eberhardt

Ein Kommentar zu “Tag 4 – Die Papstaudienz und das klassische Rom

  1. Ruth

    Tolle Bilder und tolle Texte, herzlichen Dank!!! Und es weckt schöne Erinnerungen …

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