In mindestens 40 verschiedenen Grüntönen glänzte in den vergangenen zwei Tagen die sonnenbeschienene irische Landschaft für uns. Heute erfuhren wir hautnah den Grund für diesen Reichtum an sattem Grün: es regnete ziemlich ununterbrochen, mal prasselnd, mal hauchzart – wahrscheinlich gibt es hier auch 40 verschiedene Arten von Regen. Aber wir hatten uns gut auf Irland vorbereitet, auch auf diese Facette des Wetters, entrollten also Schirme, warfen Capes über und besichtigten nach anderthalb Stunden Fahrt das reizende Küstenörtchen Kinsale.
Wir schnupperten die frische Seeluft beim Spaziergang an der Marina mit Hunderten von Yachten. Ein verregneter Feiertagvormittag in einem eher menschenleeren Touristenstädtchen könnte leicht depressiv wirken; Kinsale bezauberte uns trotzdem mit seinen kleinen, knallbunten Häusern. Die vielen netten Cafés und die berühmten Seafood-Lokale mit den malerischen Fassaden besichtigten wir nur von außen, während die Lädchen mit den geschmackvollen Souvenirs in uns ein fachkundiges Publikum fanden.
Auf der weiteren Fahrt erzählte uns Bianka sehr viel über das Schulsystem und beantwortete alle unsere Fragen über Land und Leute. Nach dem Mittagessen in Kenmare wechselte die Landschaft von sanften Hügeln und Tälern in eine karge felsige Bergwelt. Etwa 20 km befuhren wir die berühmte Panoramastrecke Ring of Kerry auf schmaler kurviger Straße. Was wir bei Nebelschwaden und böigem Regen wahrnehmen konnten, beeindruckte uns sehr: rauschende Bäche, graue Seen, kahle Berge und Haine voller lila Rhododendronbüsche.
Im Jahr 1862 übernachtete Königin Victoria zweimal in Muckross House. Ob dieser hohe Besuch letztlich das Geschick des Herrenhauses und seiner Besitzer zum Guten wendete oder nicht, das fragten wir uns ausführlich. Wir jedenfalls bewunderten den herrlichen Garten mit Teich und riesigen Bäumen und erfuhren in dem herrschaftlichen Anwesen, das ca. 150 Jahre von reichen Familien bewohnt war, zahllose Details über die hier versammelten Möbel, Spieltische, Lüster, Hirschgeweihe und viele Kuriositäten. Auf der kurzen Fahrt ins Hotel war der Scheibenwischer kaum mehr im Einsatz.
Text: Sylvia Seibold, Fotos: Mirjam Bartberger
Danke für die schönen grünen Bilder.
Irland ohne Regen ist einfach kein Irland.
Etzenrot hat heute fast irisch angemutet: Regen und viel Grün!
Zum Abschluss des Tages ein irisches Schlaf-Segensgebet:
Ich lege mich zur Ruhe mit meinem lieben Gott
möge mein guter Gott sich mit mir niederlegen#die beiden Hände Gottes um meine Taille.
Vom Kopf bis zu den Füßen
ein Kreuz aus Engeln über mir-
heute abend und bis zu einem Jahr von heute an
und heute nacht natürlich auch.
Have a good and sound sleep!
Greetings to all of you,
Barbara R.-R.
All the best for tomorrow, a lot of sunshine, of course!