Nach einer erholsamen und ruhigen Nacht im Horse and Hound Hotel überraschte uns das Küchenteam mit einem irischen Frühstück. Allerdings fand es weniger Freunde als erwartet, sodass die Bedienungen verzweifelt Abnehmer suchten.
Da die Abfahrt erst auf zehn Uhr angesetzt war, blieb mehr Zeit für einen Plausch.
Nach New Ross zum Dunbrody Famine Ship fuhr uns Kevin, der für den Rest unserer Reise unser Busfahrer sein wird, in einer halben Stunde. Er löste damit am Abend seines Namestages Jo ab, der uns zwei Tage lang gut chauffierte. St. Kevin wird in Ireland als sanfter Heiliger verehrt, der im See von Glendalough so lange mit ausgebreiteten Händen betend gestanden haben soll, dass die Vögel in seinen Händen brüten konnten.
Die Eindrücke auf dem Auswandererschiff von um 1850 waren so eindringlich wie bedrückend. Die Ahnung, wie groß die Not sein muss, dass man sich auf eine solche Strapaze einlässt, weckte Bilder aus den Nachrichten überstieg aber wohl letztlich die Vorstellungskraft der meisten von uns.
Der nächste Programmpunkt unserer Reise war der Rock of Cashel. An diesem bereits für die Kelten wichtigen Ort soll St. Patrick den Keltenkönig Angus getauft haben. Vor allem aber wurde diese Felsformation der Sitz des Fürstbischof Cormac, der hier die gewaltigste irische Kathedrale im hiberno-romanischen Stil bauen ließ. Die Anlage war aber nicht nur ein Sakralbau und Bischofssitz sondern diente gleichermaßen der Verteidigung gegen plündernde Eindringlinge.
Voller Eindrücke und nach Umfahrung eines Hindernisses in Form eines alten Torbogens erreichten wir Charleville und unser Hotel, rechtzeitig um den Abendgottesdienst zum Pfingsthochfest mit der hiesigen Gemeinde mitfeiern zu können. Für uns alle war dies eine weitere interessante Erfahrung, keine Orgel, ein ‚Sängerpfarrer‘, der die Lieder im Großen und Ganzen alleine bewältigte und die Texte in einem schwindelerregenden Tempo las. Für die Predigt ließ er sich etwas mehr Zeit und legte uns die Verbindung vom ersten Tag der Schöpfungsgeschichte und der Spendung des Heiligen Geistes am ersten Tag der Woche im Johannes-Evangelium dar, was einer ‚Wiederbelebung‘ für jeden Einzelnen von uns bedeute.
Mit einem vorzüglichen Abendessen und dem abendlichen Austausch der Eindrücke beschlossen wir den Tag und Petrus mit einem kräftigen Regenguss.
Text: Monika und Michael Spanger, Fotos: Mirjam Bartberger
Hallo zusammen,
Bin tief beeindruckt von den Bildern und auch dem Bericht von Monika und Michael zum Schiff der Auswanderer aus IRland, das war eine leidvolle Geschichte, nun kannich was ich aus Büchern weiß noch besser nachfühlen. Gutes Buch dazu: Der Zug der Waisen, erzählt von irischen Auswander-kindern, die ihre Eltern bei der Überfahrt oder bei der Ankunft verloren haben.
Wie war der 4. Tag?!
Bis denn
Barbara (Ring-Rohr)
Dia Dhuit ( gälischisches Grußwort: Gott sei mit Euch)
Dia is Muire dhuit. (gälische Antwort darauf: Gott und Maria seien mit Dir)